Wasser haben mich seit meiner Jugendzeit in den Bann gezogen. Doch erst in den vergangenen 20 Jahren habe ich es gewagt, zu versuchen, ihnen das Wort zu leihen und das Erlebte mit Bildern zu untermalen. Das Buch will den Leser und Betrachter auf eine Reise mitnehmen, auf der es im weitesten Sinne um „wahr-nehmen“ geht. Aber keine Angst vor Überforderung, nur Mut zum fröhlichen Dilettantismus. Nachdenken soll hier einfach Mitsurfen heissen. Auf den Weg, auf die Bewegung achten, darauf, wie sich neue Räume öffnen und dabei neu und anders sehen zu lernen. 

Wir wissen aus lebendiger Erfahrung: Das Sehen, das Betrachten, der Blick geht dem Erkennen voran, auch dem Bekennen – vor dem Bekennen der Liebe ist der Blick. Allerdings: auch wenn der Blick dem Erkennen zwar vorangeht, so wird das Auge doch im Erkennen erst geöffnet. Als flöge der Blick gleichsam in zwei Richtungen zugleich: zum Ding hin und gleichzeitig zu mir hinein, um das Auge und den Schrein des Erkennen-Vermögens zu öffnen. So eröffnet das geduldige Innehalten beim achtsamen, klaren und unabgelenkten Sehen gleichsam mühelos tiefe Einblicke und erschliesst verborgene Beziehungen, die sich dem ungeduldigen Zerren eines allzu aggressiven Intellekts versagen. Es kann ein gleichsam objekthaftes, Objekt werdendes, ein sein-lassendes,

freundliches Sehen geübt werden.